4.3.2019 - Heimwärts

Nach 2 Espresso fahren wir nicht wie geplant nach Hause, sondern nach Murter in den Nautic Shop! Wir wollen einen neuen Relingsstützen-Fuß besorgen und den Verkäufer/Betreiber des Ladens um Rat wegen der Pinne und dem Dinghy-Motor fragen. Relingsstützen-Fuß kann er keinen auftreiben, jedoch hätte ein Freund von ihm einen 5PS Yamaha Außenborder, den er um schlappe 300 Euro hergeben würde. Der Verkäufer erhält den Auftrag den Kontakt zum Motor-Verkäufer herzustellen und empfiehlt uns einen Mann "in the little harbour down there", mit einem Namen, den ich mir in Lautschrift aufschreibe und mit welchem wir uns letztendlich zu diesem, offensichtlichen Pinnen-Spezialisten durchschlagen. Anscheinend kennt wirklich JEDER diesen Mann. Nur lebt und wirkt dieser am anderen Ende der Stadt, was uns einen gesunden Morgenspaziergang bei frühlingshaften Temperaturen beschert. Als wir seine "Werkstatt" erreichen, wird mir bereits klar, dass wir hier erfolglos wieder abziehen werden. Die erwartete Holzwerkstatt entpuppt sich als irre geschäftige, ja chaotisch wirkende, mittelgroße Werft, in der vom Aluminium Speedboot bis zum nostalgischen Touristen-Tagesausflugsschiff, so gut wie alles instand gesetzt und gewartet wird. Als wir uns in einer wahren Odyssee durch die ganze Werft zu Marco Bortschisch (oder so irgendwie) durchgeschlagen haben, steht ein gestresster alter Mann vor uns, der uns schroff und gehetzt irgendwas von "nema vrieme" ("Keine Zeit" in der Landessprache) entgegenschmettert und über das mit reparaturbedürftigen Booten vollgestellte Areal deutet, bevor er wütend davon zieht und uns in seinem Büro einfach so stehen lässt. Etwas geknickt ziehen wir wieder ab. Verständlich, dass dieser Chef von geschätzt 50 Mann und Reparaturleiter von ebensovielen Booten keine Zeit für unser Anliegen hat. Wahrscheinlich hat er früher, als er es noch ruhiger hatte, Holzteile für Boote hergestellt und gewartet. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum wir hier hergeschickt wurden.
So fahren wir zurück zu Tina, dichten eine Schraube der Relingsschiene und das Loch, wo die hoffenltich bald auftreibbare neue Relingsstütze hin soll, mit Sika-Flex ab. Danach machen wir Tina dicht und fahren nach Hause. Kurz vor Zagreb machen wir halt um zu Tanken und einen letzten Cappucino in Kroatien zu genießen, dann fahren wir bis Fromberg durch, wo wir einen Bekannten von Wolfgang aufsuchen, der mir eine neue Pinne aus Eichenholz anfertigen soll. Mit der alten, maroden Pinne möchte ich keinen starken Ruderdruck erleben müssen! Safety first! Außerdem wird sich das neue Teil sicher auch optisch gut machen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen