19.3.2019 - Deck-Fix bei 6 Windstärken

01:44 Uhr: Wieder zieht ein Gewitter über uns drüber. Blitze, mit der Sekundenzähl-Methode gemessen, weniger als 1 km entfernt. Es schüttet wie aus Kübeln. Ich beschließe, doch nicht in der Dinette zu übernachten, da sich der Tisch nicht absenken lässt. Der Vorbesitzer hat ihn durch eine Schraube gegen das Absenken fixiert! Wieder ein versteckter Defekt!? Dabei habe ich den "sympathischen Herrn" doch extra gefragt, ob alles an Bord auch funktionsfähig ist - wo wir doch recht wenig Zeit für die Besichtigung hatten und ich so nicht alles auf Funktion prüfen konnte. Naja, naiv halt! Etwas missmutig und den Voreigner verteufelnd, schlage ich mein Lager nun doch im Vorschiff auf. Das eintretende Wasser wird seit ein paar Stunden erfolgreich im untersten Teil meines Wurst-/Käse-/Gemüse-Aufbewahrungs-Dings aufgefangen. Auch bei Starkregen, wie wir ihn am Abend hatten, sollte das Behältnis über Nacht nicht überlaufen! Das beruhigt, also schlafe ich gegen 02:00 Uhr ein...

10:00 Uhr: Es hat aufgehört zu regnen. Ich mache mir einen Espresso aus der neuen Maschine, die Petra gesponsert hat. Der ist nun auch schwarz zu trinken! Milch habe ich gestern vergessen zu kaufen! Sowie alles andere für's Frühstück! Depp! Somit fahre ich mit leerem Magen zum Supermarkt und bunkere mal ordentlich ein, bevor ich es mir mit Nutellabroten und 2 weiteren Kaffee - diesmal mit Milch, wie ich es gewohnt bin - im Salon gemütlich mache.
Lange hält es mich nicht im Salon! Es ist zwar sehr windig, jedoch hat der Wind alles aufgetrocknet und die Sonne lacht vom Himmel! Also beschließe ich, - wieder mal so was, was man nie einberechnet hatte - winddicht verpackt, so nebenbei mal sämtliche Schrauben an Deck nachzuziehen und mich dabei auch gleich auf die Suche nach potentiellen Leckagen zu machen. Verdächtige Stellen an den backbordseitigen Relingsstützen dichte ich mit einem SikaFlex Quick-Fix behelfsmäßig ab. Mal sehen, ob das so funktioniert und auch so lange dicht hält, bis ich die generelle Deckssanierung, welche wohl oder übel, demnächst noch nötig sein wird, in Angriff nehme.

Danach berge ich den Spibaum aus seinem unansehnlichen Gefängnis aus wirr über den Relingsdraht und ihn selbst gewickelten, teilweise bereits zerbröselnden Leinchen und montiere ihn sauber an der steuerbord Reling! Ich habe mir angewohnt, über die backbord Seite nach vorn zum Bug zu gehen, so ist das lange Alu-Rohr perfekt aus dem Weg geschafft. Über die Funktion der drei anderen Alu-Rohre, die mit dem Spi wild an die Reling gebunden waren, bin ich mir noch nicht im Klaren! Kann man die brauchen, um irgendwelche Sonnensegel damit "auszubaumen"?! Sicher! Nur jetzt sind sie mir nur im Weg. Ich parke sie zunächst mal im Cockpit. Die Stangen gehen sich der Länge nach, auf den, für Tinas Größe ordentlich langen Sitzduchten, locker aus! Werde sie am Donnerstag am Autodach festbänseln und hier lassen, wenn ich ablege! Möchte halbwegs ordentlich in Biograd einlaufen!

Das "geschickte, fix installierte" Landstromkabel, welches der Vorbesitzer chaotisch über die steuerbordseitige Reling gewickelt, zum Bug geführt hatte, und welches er laut eigener Aussage, auch beim Segeln, sofern er das jemals getan hat - ich bezweifle seine Geschichten so langsam, nicht demontiert hatte, habe ICH nun demontiert! Alter, wie schaut das denn aus, so herumzufahren!? Nicht mal in der Marina möchte ich, dass mein Boot so "hingepfuscht" dasteht! So "g'schickt" es auch sein mag!

Abends fahre ich, auf der Suche nach Foto-Motiven und einem bereits geöffneten Restaurant, eine Runde durchs, per Auto, in nicht mal einer Zigarettenlänge erreichbare Tisno. Fotos kann ich keine berauschenden schießen. Auch lande ich dann doch wieder in jenem Restaurant, in dem ich auch schon mit Wolfi war. Esse wieder günstig und gut! Eine riesen Portion Cevapcici mit Ajvar und Pommes, sowie einem großen Bier um 83 Kuna. Rund 11,20 Euro! Das passt! Hoff, das wird hier auch in der Hauptsaison nicht wesentlich teurer!

Zurück auf Tina, bin ich, angesichts der unruhigen Vornacht, recht müde und eigentlich nicht mehr dazu aufgelegt, die geplante Durchforstung des Sammelsuriums an Uralt-Seekarten und Beschreibungen von technischen Geräten, die unter Umständen schon vor 20 Jahren demontiert wurden, oder zwar noch irgendwo verbaut sind, jedoch nicht mehr funktionsfähig sind, in Angriff zu nehmen. Ich beschließe nur noch ein wenig Logbuch zu schreiben und mich dann zeitig in die Koje zu hauen.

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