15.06.2019 - Nur so dahingeträumt?

Wie auch schon an den letzten Tagen, sitze ich am Strand. Am Boot ist es definitiv zu heiß um sich entspannen zu können. Habe mir mein Strandlager wieder neben dem Kiosk mit der freundlichen Verkäuferin aufgeschlagen. Hier habe ich meine eigene Ecke zwischen der Seitenwand des Kiosks und der Natursteinmauer, die den Strand zu den Gärten der Ferienhäuser hin abgrenzt und mir zumindest ab 14:30 Uhr einen, einen halben Meter breiten Schattenstreifen spendet.

Ich mache jetzt schon fast 1 Woche "Urlaub", wenn man das in meinem Fall so bezeichnen kann. Ich, ne Woche am Strand!? War ich doch eigentlich nie so der Strand-Typ! Es war mir immer irgendwie zu langweilig. Ich brauchte immer ein wenig Action. Und jetzt gehe ich schon den 5. Tag in Folge hin!? Alleine!? Wahrscheinlich brauche ich jetzt GENAU DAS!

Es tümmeln sich nun zwar von Tag zu Tag mehr Menschen hier am Strand, aber es ist immer noch bedeutend ruhiger, als ich das von meinen Strandurlauben in der Hochsaison kenne. Ist es diese Ruhe, die mich immer wieder hinzieht? Das einfach mal nichts tun müssen und für nichts verantwortlich zu sein? Und warum wird mir nicht langweilig, wo ich es doch in der Vergangenheit keine 2 Tage am Stand ausgehalten habe?! Ich mache nicht viel. Gehe jeden Tag 2-3 Mal für eine Zeit ins Wasser und lasse mich einfach treiben, hole mir mal ein Eis, einen Cappuccino oder ein kühles Blondes. Hin und wieder schreibe ich auch ein paar Zeilen aber die meiste Zeit denke ich einfach nach. "Sinniere" vor mich hin...

Wie wird diese Geschichte, die ich gerade schreibe, die Geschichte meines Lebens, wohl enden? Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht! Fehlt mir die Kreativität, die Lösungen, die da draußen sicher auf mich warten, zu sehen? Oder bin ich immer noch zu sehr in alten Konditionierungen gefangen, die diese Geschichte wohl zu einem unspektakulären, weder MICH noch den Leser, der unter Umständen gefallen an der Geschichte findet, unbefriedigenden Ergebnis, quasi einem "Unhappy-End", bringen wollen?

Ich glaube an Kreativität mangelt es mir nicht. Eher an der Motivation, der Kraft, einen weiteren großen Schritt in eine unsichere Zukunft zu gehen. Wenn ich "unsicher" schreibe, dann meine ich das eigentlich nur im Sinne von finanziell unsicher! Bei allem anderen bin ich mir (fast) sicher! Ich WEIß, dass mir manche Versionen einer möglichen Zukunft mehr Erfüllung bringen würden, als das, mit dem ich mich in letzter Zeit, ja die letzen Jahrzehnte konfrontieren musste. Ich glaube ich weiß, was ich will, was ich kann, wo meine Grenzen sind, was ich noch alles interessantes lernen möchte und vor allem WOFÜR MEIN HERZ BRENNT. Nur getraue ich mir das, als gelernter Wohlstandsgesellschaftler und jemand, der leider immer noch zu viel Wert darauf legt, was andere von ihm denken könnten, oft selbst nicht einzugestehen.

Klar gibt es auch Momente des Selbstzweifels. Wer mich kennt, weiß dass ich eben mal so bin! Aber diese sind, wenn man sich ansieht, was ich in den letzten Monaten in die Wege geleitet, organisiert, repariert, erlebt und vor allem gelernt und duchgestanden habe, wohl eh unangebracht! Ich glaube, wenn man etwas so richtig gern macht, mit all seiner Leidenschaft, dann kann man es nur gut machen. Und wenn man etwas gut macht, sollte sich doch auch ein gewisser Erfolg einstellen! Und das ist jetzt nicht mal nur so dahingeträumt, sondern eigentlich die logische Folge, oder? Was meint ihr?