9.5.2019 - Takling-Arbeiten in Mitten einer Ragatta?!

Eine unruhige Nacht! Lange werde ich von Böen wachgehalten, die uns wieder mal ordentlich durchbeuteln um kurz nach 3 Uhr von Starkregen geweckt zu werden. Liege eine Zeit lang wach und beobachte die Geräusche, die das Wasser macht, wenn es auf Tinas Deck und gegen ihr "stehendes Gut", also alles was Tina an metallernem Rigg zu bieten hat, prasselt.  Wie so oft, vermeine ich Wasser innerhalb von Tina "laufen" oder tropfen zu hören. Ein kurzer Check genügt auch diesmal, um festzustellen, dass es nur(!) ins Auffang-Gefäß neben dem Vorschiff-Bullauge an Backbord tropft. Ich habe, trotz mehrmaliger Checks auf potentielle Leckagen, leider noch immer keine Ahnung, woher das Wasser von oben kommt!?!?! Trotzdem! Ungut! Irgendwann schlafe ich dann doch recht unruhig weiter …

Vormittags ziehen noch einige Schauer über uns. Weiterhin ist es recht böig! Grausig! Ich verlasse Tina lediglich um einkaufen zu gehen. Brauche Brot, Wasser und etwas Süßes für das Frühstück um mich bei Laune zu halten - an diesem, meinem am 9. Hafentag in Folge! Es droht der Lager- bzw. Hafenkoller!

Ich höre eine Zeit lang das neue Hörbuch, welches ich mir heute noch downgeloaded habe. Das wird mir, obwohl die Geschichte einer Blauwasser-Reise mit jäh-unangenehmem Ende, recht spannend und gut geschrieben ist, dann aber irgendwie zu langweilig. Ich muss was tun! Entschließe mich, die Enden der neuen Reffleinen in den Salon runter zu werfen, damit ich sie dort, im Warmen, mit je einem Takeling versehen kann (Ich habe sie vorgestern etwas übereilt angeschlagen. Wollte einfach sehen, ob alles so läuft wie gedacht). Draußen ist es mir zu unangenehm für diese Arbeit, außerdem funktioniert das mit dem "Verschmoren" der Enden mittelt Feuerzeugs, in der Windstille des Salons weitaus besser, als im windigen Cockpit!



Da das recht gut funktioniert, und ich ohnehin auf Bepo, meinen Mechaniker warten muss, versehe ich auch die Enden meiner, bis dato, zugegebener Maßen recht lieblos angebrachten Fenderleinen, je mit einem Takling! Insgesamt 14 Stück fertige ich an diesem Nachmittag an. Was täte ich sonst, zum Warten gezwungen!?


Bepo kreuzt nicht auf! Vermutlich wurde das Ersatzteil nicht geliefert! Sonst wäre er gekommen! Ich denke, er will die "Baustelle" hier auch abschließen! So wie ich! Falls ich morgen Mittag noch nichts von ihm gehört habe, werde ich anrufen! Es heute zu tun, erscheint mir zu "sekkant"!

Ich entschließe mich, wieder die paar Schritte zum Restaurant "Zlatna Skolija" zu gehen um dort meinen Bärens-Hunger zu stillen! Habe mir heute lediglich eine "Dalmatinska Juha" (Dalmatinische Packlerlsuppe) gemacht. Die war zwar gut und ich habe sie, in einer Geduldsarbeit mit den, mir zur Verfügung stehenden Mitteln, wieder mal ohne Überkocken hinbekommen. Trotzdem. Ich habe Kohldampf!!! Aufs wiederholte Mal freundlichst empfangen, entschließe ich mich, mir ein Steak mit hausgemachter Pfeffersauce und Pommes zu gönnen. Wie könnte es anders sein!? Ich werde nicht enttäuscht! Genialst! Also entweder der kocht wirklich so gut, oder "derr Hungerr isch derrr besccchte Koccccch!", wie der alte Osttiroler Bergführer mal, im Zuge einer Brotzeit-Unterhaltung auf 2300 Meter Seehöhe, gemeint hatte. Wie auch immer! Es war großartig!


Ich interviewe den Wirt noch bzgl. der offensichtlichen Events, die hier im Gange sind. Seit vorgestern trudeln nämlich immer mehr 14-18 Fuß Boote per Anhänger hier ein, werden aufgeriggt, zu Wasser gelassen, probegesegelt und Reih und Glied im Stadthafen abgestellt! Vornehmlich Slovenen, aber auch Deutsche, Tschechen und Österreicher. Eine Regatta? Er weiß es auch nicht, befragt aber einen Mann, der eben an der Wirtshaus-Terrasse vorübergeht, zwar nicht so aussieht, sich aber auszukennen scheint! Offensichtlich ist wirklich eine Regatta im Gange. Inkl. einem 24 Stunden Rennen. Cool! Das mit diesen, mehr oder weniger offenen, recht nass zu segelnden Booten!? Bei diesen Temperaturen?! Cool! So scheinen die Jungs und Mädels auch zu sein! Ich habe ein paar von ihnen, von Tinas Cockpit aus beobachtet, wie sie mit vollem Tuch die enge Hafeneinfahrt reinkreuzten! Sportlich! Respekt!

20:30 Uhr: Himmel ausgeputzt! Windstill! Wir haben das Schlechtwetter hinter uns. Die nächsten beiden Tage sollen gut werden:




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