4.5.2019 - Finally back on board / Reflecting April

Nach etwas mehr als 2 Wochen "Heimaturlaub" bin ich nun seit 1.5. wieder auf Tina! 47 Tage habe ich, mit Unterbrechungen, nun schon auf Tina verbracht! Arg!

Am 2. und 3.5. haben wir, das sind Bepo, der hiesige Mechaniker meines Vertrauens und Spezi von Luka, sowie meine Wenigkeit damit verbracht, Tinas Motor zu servisieren und reparieren! Service, also frisches Öl+Filter inkl. einem neuen Dieselfilter, sowie die Reparatur der Seewasserpumpe waren schnell erledigt. Was uns extrem aufgehalten hat, war der Pfusch des Vorbesitzers! Wie ich vermutet hatte, hat er einen gravierenden Fehler beim Einbau der neuen Einspritzdüse gemacht! O-Ring und Kupferdichtung vergessen! Es hat uns alleine 4 Stunden gekostet, das verkohlte und somit festsitzende Teil aus dem Zylinderkopf zu hebeln (haben sogar eine Art "Abzieher" gebaut, aber im Endeffekt führten "Goaßhaxn" (=Waldviertlerisch für Brecheisen] und rohe Gewalt zum Ziel! ) und Düse/Schacht zu reinigen.




Dann das nächste Problem. Eine laienhaft mit Flüssigmetall geflickte Dieselrücklaufleitung leckte auf einmal! Also haben wir diese wieder ausgebaut und zum Schweißer gebracht. Bei der Montage des nun, anscheinend professioneller reparierten Teils, ist dieses dann endgültig gebrochen. Shit! Also im Volvo-Service-Center das Ersatzteil von Volvo-Penta bestellt! Das 20 cm lange Eisenröhrchen kommt frühestens Donnerstag nächster Woche (wird aus Belgien geliefert) und kostet satte € 280,-! Uff!

Das reißt ein ordentliches Loch in die Bordkassa, aber das Festsitzen im Hafen schmerzt aufgrund nachstehender Punkte nicht sonderlich:

1. Die Wettersituation: Seit gestern haben wir Jugo, also feucht-warmen Starkwind aus Südost, der uns nun bis Sonntag auch mit Regen beglücken und dann auf Bora, also kalten Nordost drehen wird. Vor Mittwoch nächster Woche wäre also ohnehin nicht an Auslaufen zu denken!





2. Meine gesundheitliche Verfassung: Kämpfe aktuell wieder mit der Erkältung, die mich mehr oder minder seit der Ausbildung verfolgt. Habe heute die Apotheke in Tisno aufgesucht und "behandle" zusätzlich mit Tee und Rum!




3. Die anstehenden Arbeiten auf Tina: Reffleinen müssen erneutert, Sturmfock probegehisst, die viel zu volle Backskiste von allem Unnötigen befreit und neu sortiert, sowie die 50 m Kette des Bugankers auf den Steg gezogen werden, um zu kontrollieren, ob diese, wie der Vorbesitzer, dessen Aussagen ich immer weniger Glauben schenke, behauptet, auch wirklich angeschäkelt und somit gegen Totalverlust gesichert ist! Und und und ....

Falls ich jemand von Euch fragt, was ich sich eigentlich zwischenzeitlich noch so getan hat?!

Die 2. Trainingswoche in Biograd, von 30.3.-6.4. war, wie erwartet, ebenfalls sehr lehrreich und vor allem auch wieder ur lustig! Neben mir, sind Marelo und Josef eine weitere Woche geblieben um die Ausbildung einem Rutsch abzuschließen.

Marcelo, gebürtiger Brasilianer und ehemaliger Volleyball-Profi. Ein echter "Latin-Lover", Outdoor-Trainer und begeisteter Neu-Eigner von "Karenitha", einer 22 Fuß Yacht, die er in seiner spärlichen Freizeit am Neusiedlersee genießt. Ich hoffe, ich kann ihn bald mal auf Karenitha besuchen!

Josef, aka "Winschpeppal", ein echhhhhtes Tiroler Mannsbild! Jung-Transportunternehmer, passionierter Feuerwehrmann, stark wie ein Bär und, wie Marcelo ein super lustiger und extrem umgänglicher Typ!

Die beiden "Neueinsteiger", Hannes und Jürgen, haben sich auf Anhieb super in die bestehende 3-Mann-Crew integriert. Beide witzig, ähnlich vorerfahren wie wir und ebenso cool drauf! Super Truppe also auch in der 2. Woche!



Nach wir alle erfolgreich die Prüfung zum "Yacht Master" (NA2) abgelegt hatten, trennten sich unsere Wege wieder. Es war eine sehr lehrreiche und schöne Zeit! Mein Dank gilt vor allem meinen treuen Segelkameraden Marcelo und Peppal, die mir mir wahrer Freundschaft zur Seite gestanden haben, aber auch unseren Instruktoren Stefan und Christian! Danke, dass ihr Eure Erfahrung von insgesamt 90.000 Seemeilen mit uns geteilt habt!

Am 7.4. ist es dann soweit. Ich bringe ich Tina wieder zürück nach Jezera. Anfangs habe ich NULL Wind, also motore ich gen Süden. Dann, als ich mein geliebtes Pakostane querab habe, plötzlich ein Hauch von Wind von achtern! Ich setze das Groß und siehe da - der Fetzen bringt uns satte 0,5 Knoten Fahrt! :)


So geht es vorbei am Arta Atoll und der Insel Murter entlang, bevor mich, eben erst um Rt. Rat (den südlichsten Punkt von Murter) gefahren, eingangs der Bucht von Jezera ein herrlicher Nordwest erwartet. Jetzt werde ich übermütig und setze volles Tuch! Auf Halb-Wind-Kurs erreicht Tina schnell ihre Rumpfgeschwindigkeit von knapp 6 Knoten. Das ist mir dann schon ein wenig "too much", wo die Bucht von Jezera doch mit einigen kleinen Inselchen gespickt ist, denen es auszuweichen gilt und ich Tina unter Segeln noch nicht wirklich gut einschätzen kann. Also drehe ich wieder ab, gehe auf Raumwind Kurs und berge die Genua, bevor ich Tina in den Wind stelle und auch das Groß wegräume. Ich fendere mein Schiff noch gut ab und laufe in den Hafen ein, wo mir ein freundlicher Mariniero gelassen die Leinen entgegen nimmt! Gut gelaufen! Nix passiert!

2 Mal 18 Seemeilen Einhand gemeistert, tolle 2 Wochen gehabt und den "Yacht Master" in der Tasche! Tolle Leute kennengelernt! Passt!

Tags darauf, fahre ich für einenhalb Wochen nach Hause um mit Petra im Gepäck wiederzukehren! Am 1. Tag putzen wir Tina, sodass sie so sauber wie wahrscheinlich seit Jahrzehnten nicht mehr dasteht. Am. 2. Tag laufen wir aus und genieße einen genialen Segeltag. 24 Meilen parallel zur Küste der Insel Murter.




Tina läuft mit gut getrimmten Segeln auf allen Kursen zum Wind sehr "neutral", also ohne nennenswerten Ruderdruck! Schön! So hat der Autopilot, sollte er wieder werken, nicht sonderlich viel Korrekturarbeit zu leisten und konsumiert somit auch wenig Strom, der auf einem Segler ohnehin recht kostbar ist. Top!  Danach warten wir einen Tag vergebens auf meinen Mechaniker. Am 4. und letzten Tag des Kurzaufenthalts, wollen wir eigentlich nochmal segeln gehen, doch meine gesundheitliche Verfassung macht mir zu schaffen. Also brausen wir nach Hause, damit ich vor Ostern noch mal beim Doc vorstellig werden und mich vor meiner geplanten Auszeit noch erholen kann ….. so dachte ich zumindest!





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