7.5.2019 - The "Junior-rigger" / Test-hoisting the Storm-Jib

Heute feiere ich quasi einen "Runden" - meinen 50. Tag auf Tina! Und, wie passend, meint es der Wettergott auch wieder gut mit mir.

Gestern schon hat es aufgehört zu Regnen. Aber Wind gab's dann doch noch jede Menge. Kalten Nordost! Bora halt! Somit hatte ich keine Lust, irgendwas an Deck zu tun und mir dabei den Arsch ab zu frieren und habe stattdessen Luka besucht, um ihm, als Dankeschön für seine großartige Hilfe, einen kleinen Geschenkskorb mit Produkten (u.A. natürlich Biere) aus der Heimat zu überreichen.

Zurück auf Tina hab ich dann, nach langer Zeit wieder mal meine Gitarre ausgepackt und ein wenig geübt. Mann, bin ich eingerostet! Ich hoffe ich komme in den nächsten Wochen/Monaten wieder mehr dazu zu üben! Überhaupt, sollt ich wieder mal mein Repertoire erweitern. Mein "Programm" wird mir schon langsam etwas fad! Vielleicht ist, wenn neue Nummern mit ins Spiel kommen, dann auch wieder mehr Anreiz zum Üben da!? Mal sehen …

Kurz überlege ich noch, angesichts meines und Tinas Jubiläums heute nochmal alle Viere gerade sein zu lassen und zu faulenzen, aber dazu war ich in den letzten Tagen ohnehin gezwungen. Nein! Ich will endlich wieder was weiter bekommen! Heute mache ich Ernst, mit den anstehenden Arbeiten an Deck!

Zuerst befreie ich Tina von ihrem "Regenverdeck". Es sollte bis Donnerstag trocken bleiben und das Teil ist 1. hässlich, 2. ist es irre umständlich durch das Leinengewirr ins Cockpit zu gelangen und 3.  brauche ich Platz zum Arbeiten.


Dann will ich die Reffleinen erneuern! Dazu muss ich das neu erworbene "laufende Gut" irgendwie durch den Baum bringen. Das geht am Besten, in dem man dieses mit den alten Leinen verbindet und damit durchzieht, lese ich im Internet nach. Nur darf die Verbindung keinesfalls aufgehen, sonst ist man, auf gut Österreichisch "im Ar*** daham" und es darf auch nicht geknotet werden, damit alles gut durch die engen Führungen rutschen kann! Ich entschließe mich, die beiden Leinenenden zusammenzunähen, was recht gut klappt. Das Segelgarn hält bombenfest!


So ist es dann doch nicht mehr so ein großer Nervenkitzel, die Leinen durchzuziehen, wie angenommen! Danach lenke ich die beiden neuen Reffleinen ins Cockpit um. Ich habe sie extra entsprechend lange genommen! Dafür nutze ich die je 2 freien Plätze an der Decksumlenkung sowie am steuerbordseitigen 3fach Stopper, wo bisher nur das Großfall geführt wurde. Am Mastfuß installiere ich 2 zusätzliche Blöcke. Schaut schon mal super aus und sämtliche Leinen laufen super easy! Passt! Ich bin zufrieden!


Da ich kein Einleinen-Reffsystem habe, muss ich zwar immer noch zum Mast um die entsprechende Reffkausch einzuhaken, aber ich kann zumindest die beiden Reffleinen und das Großfall vom Cockpit aus durchsetzen! Zudem habe ich im Cockpit, im Gegensatz zum Mast auch selbstholende Winschen. Das sollte das Reffen nun um einiges erleichtern und vor allem sicherer machen!

Nach diesem, meinem ersten Erfolg als "Junior-Rigger" mache ich mich daran, die mit Tina mitgekaufte Sturmfock Probe zu hissen. Das Teil ist zwar, wie Tina, 35 Jahre alt, aber noch gänzlich unbenützt. Ja, ich denke, das Segel wurde noch nicht einmal ausgefaltet, in all den Jahren!  Es windet noch immer ordentlich, also bereite ich noch im Schutze des Cockpits alles vor. Ich krame passende Schoten aus der Backskiste und div. Schäkel aus meiner Ersatzteilbox. Dann schleppe ich alles aufs Vorschiff und lege los.

Da ich kein Kutterstag oder 2. Vorstag habe, verwende ich Spi-Fall 1 als Vorstag. An diesem schlage ich die Sturmfock mittels Stagreitern an und ziehe sie mit dem Spi-Fall 2 hoch. Die Schoten führe ich durch die vorderen Cars! Der Holepunkt passt perfekt! OK, das aus dem Spi-Fall 1 kreierte Behelfs-Vorstag könnte noch etwas besser durchgesetzt sein, aber im Prinzip schaut das schon mal recht gut aus und müsste funktionieren! Wieder bin ich bin zufrieden!

Tina mit gehisster Sturmfock. Die Genuaschoten werden im Ernstfall natürlich weggenommen. Das war mir für den Test zu viel Arbeit ;)


Leider habe ich noch 2 weitere Hafentage vor mir! Am Donnerstag wird angeblich der Ersatzteil geliefert und hoffentlich auch gleich verbaut, denn Freitag/Samstag sollte das Wetter noch halbwegs passen um auszufahren. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, zumindest ein paar Meilen segeln gehen zu können, bevor am Sonntag schon wieder das nächste Tief über uns ziehen wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen